Am Samstag, dem 13.04.2019, fand die zweite Lesung unserer
Projektgruppe statt. Genau 74 Jahre zuvor strandete an den Gleisen in Farsleben
ein KZ-Zug mit 2500 Insassen, die in das Konzentrationslager Theresienstadt
gebracht werden sollten. Anrückende amerikanische Soldaten befreiten damals den
Zug und retteten dadurch viele Leben. Um diesem Ereignis zu gedenken, wurde
eine Lesung aus Werken von jüdischen Inhaftierten, damaligen Farsleber
Einwohnern und amerikanischen Soldaten in „Weber’s Hof“ durch den Förderverein
„Gestrandeter Zug e.V.“ organisiert.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Frau Pilz, der Leiterin des Museums in
Wolmirstedt, und unsere Geschichtslehrerin Frau Petersen. Danach lasen Katja
und Nathalie, Schülerinnen der neunten Klasse, aus Büchern von Überlebenden und
konnten damit den zahlreichen Besuchern einen ersten Eindruck verschaffen, wie
sich die Situation in dem kleinen Ort verhielt. Lina und Johanna, beide elfte
Klasse, stellten ihre Arbeit für einen Bundeswettbewerb für Geschichte vor.
Johanna ging dabei vor allem auf die Sicht der Amerikaner ein und Lina
schilderte die Reaktionen der Farsleber Bürger. Dadurch wurde der Eindruck
weiter vertieft. Frau Petersen unterstützte die Schüler, indem sie durch
weitere tiefgründige Texte das Bild ergänzte. Nebenbei wurden auch Fotos von
Einwohnern und Soldaten gezeigt. Nach der Pause ging es mit einem Interview von
dem Griechen Mimi Misrachi weiter, welches von Fynn Luca und Peter, ebenfalls
Schüler der neunten Klasse, sehr lebendig präsentiert wurde.
Als die Veranstaltung beendet war, gab es das Angebot für Interessierte zu den
Bahngleisen zu gehen, an denen der Zug gestrandet ist. Dort wurde ein
Blumenstrauß zum 74. Jahrestag der Befreiung des Zuges niedergelegt.
Alexander Werner